Design-Ideologie bestimmt Website-Erfolg

Jakob Nielson, laut New York Times der „Guru der Webseiten-Usability“, unterteilt die Design-Ideologie in drei Ansätze: „Mastery“, „Mystery“ und „Misery“. „Mastery“ macht den einzelnen User zum Meister über die Inhalte und lässt ihn auf seine eigene bevorzugte Weise zu Informationen kommen. Das Design richtet sich dabei an Usability und Einfachheit aus. Diesem Muster entsprechen bspw. Suchmaschinen. Ihr Interface erlaubt jeden Suchbegriff und wirf ein einfaches, lineares Suchergebnis aus. Der User sitzt sozusagen am Steuer und gelangt schnell ans gewünschte Ziel.

Reise durchs Mysterium

Viele Web-Designer bevorzugen den „Mystery“-Ansatz und wollen den User herausfordern, mit aufregenden Inferfaces und neuen Interaktions-Tools die Site zu erforschen. Dabei herrscht oft eine große Kluft zwischen dem, was User, die nur wenige Minuten auf einer Site verweilen, und Designer als langweilig oder aufregend empfinden. Tests ergeben, dass bei aufwendigeren Flash-Designs die Internet-Nutzer eine Vielzahl von Optionen übersehen, weil sie hinter den dekorativen Elementen keine Funktion vermuten. Auch die Bezeichnung von Menüpunkten mit kunstvollen Begriffen ist hier einzuordnen. Solche Menüpunkte werden in der Folge weniger angesteuert als mit konkreter Alltagssprache benannte.

Der User in der Misere

Der „Misery“-Ansatz beschreibt Designs, die den User unterdrücken. „Misery“-Designs bieten den Nutzern keine richtigen Wahlmöglichkeiten. Beispiele dafür sind „Splash Pages“ (meist Startseiten mit Design und einem Link), Pop-ups sowie im Text integrierte Links zu Werbung. Nielson bezeichnet dies als „Interruption Marketing“, das den User davon abhält, was er eigentlich machen will und ihn ärgert. Es macht nur Sinn, die Möglichkeiten des Users einzugrenzen, wenn es ihn unterstützt. Bei den meisten „Misery“-Designs bemerkt der User die Manipulation und meidet in Zukunft die Seiten.

„Mastery“ ist beste Lösung

Designs, die der „Mastery“-Ideologie entsprechen, führen den User an das gewünschte Ziel. Er erhält schnell die Belohnung für seinen Aufwand. Internet-Nutzer bringen verwirrenden und aufwändigen Websites meist wenig Geduld entgegen. Das zielorientierte Denken dominiert, das Internet wird als Instrument zur Erreichung des Ziels betrachtet. Schnell finden User heraus, welche Seiten sich an ihnen ausrichten und sie daher wieder nutzen werden. Und im Endeffekt erhöhen loyale Besucher den Wert einer Website.

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